Montag, 15. Dezember 2008

Dichtung und Wahrheit

Die Auswahl der anstehenden Wettbewerbe ist ja nicht sehr ergiebig. Das Skurrilste ist die Auschreibung "Über die Dichtung" einer Firma, die industriell Dichtungen produziert, u.a. mit dem Slogan "Wir sind Dichter". Das ist so schlecht, dass es beihnahe schon wieder gut ist. Andererseits ist für den Otto-Normal-Leser Lyrik noch überwiegend mit Naturbilder verbunden, obwohl spätestens seit den Dadaisten genügend andere Strömungen existieren. Die Ästhetik eines Müllheizkraftwerkes, die Filigranität eines Computerchips oder die Geschwungenheit eines Kotflügels sind da schwer zu vermitteln, obwohl lange nichts Neues mehr. Das wäre also ein Argument, absurderweise teilzunehmen. Deutschland, deine Naturvereehrung...! (Zweifele jeden Winter an der sogenannten Lebensfreundlichkeit dieses Planenten).
Werde auf jeden Fall noch mal alles sortieren und dann schauen, wo es sich lohnt etwas einzusenden.
P.S. Zeitproblem ist gelöst, war noch die Pazifische eingestellt.

2 Kommentare:

Joe hat gesagt…

Hallo Matthias,

finde ich als Technikjournalist einen sehr gelungenen Gedanken: Schönheit ist keinesfalls immer natürlichen Ursprungs. Mathematische Funktionen, von Menschen erdacht, oder künstliche Moleküle können unendlich schöne strukturen aufweisen.
Aller technischen Schönheit gemein ist jedoch, dass sie auf geschaffener Ordnung basiert, dass die allmählich entstehende Unordnung ihre Schönheit irgendwann zerstört, während Natur, Landschaften insbesondere, ihre Schönheit erst durch Unordnung und Asymmetrie gewinnen.

Liebe Grüße & viel Erfolg für Deinen Blog. Joe

Matthias hat gesagt…

Wobei z.B. bei Skukpturen und Figuren Aymmetrie als Geheimnis der Ästhetik gelehrt wird. Bei einer gelungenen Puppe werden die Augen nicht gleich hoch, groß... sein oder die Nase nicht genau in der Gesichtsmitte usw. Das wäre doch für das Fahrzeugdesign mal ein interessanter Ansatz.
Kannst ja mal ein paar Wörter im Zhg mit Dichtung hinterlassen ;-)